BU beitragsfrei stellen

Ihr umfassender Ratgeber für finanzielle Flexibilität

Inhaltsübersicht

Das Leben ist voller Überraschungen, und nicht immer sind es angenehme. Jeder kann in eine Situation geraten, in der die monatlichen Ausgaben plötzlich zur Last werden – sei es durch einen Jobwechsel, Kurzarbeit, Elternzeit, eine Weiterbildung oder ein Sabbatical. In solchen Momenten ist der Gedanke, an wichtigen Absicherungen wie der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sparen zu müssen, zutiefst beunruhigend. Es ist eine Situation, die viele Menschen kennen und die oft mit Sorgen um die eigene finanzielle Zukunft verbunden ist. Doch es gibt gute Nachrichten: Sie müssen diese wertvolle Versicherung nicht aufgeben. Es gibt Wege, Ihren Versicherungsschutz zu erhalten, ohne ihn zu gefährden.

Frau hält Sparschwein und steckt Münze ein – Symbolbild für Beitragspause oder Stundung bei finanziellen Engpässen
Beitragspause sinnvoll nutzen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt, denn sie schützt Ihr Einkommen, falls Sie Ihren Beruf aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben können. Viele unterschätzen die Bedeutung dieser Absicherung, da sie fälschlicherweise glauben, der Staat würde im Ernstfall ausreichend einspringen. Doch die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht in den allermeisten Fällen bei Weitem nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Der Verlust der Arbeitskraft bedeutet in der Regel eine deutliche Einkommenseinbuße, die ohne private Vorsorge existenzbedrohend sein kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, diesen Schutz zu bewahren, selbst wenn finanzielle Engpässe auftreten.

Dieser umfassende Ratgeber beleuchtet die Möglichkeit, Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung beitragsfrei stellen zu lassen, und zeigt Ihnen auf, welche Alternativen es gibt, um finanzielle Herausforderungen zu überbrücken, ohne Ihren existenziellen Versicherungsschutz zu gefährden. Wir möchten Ihnen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und sich in diesen wichtigen Fragen gut begleitet zu fühlen. Es geht darum, Klarheit zu schaffen und Ihnen Wege aufzuzeigen, wie Sie Ihre finanzielle Sicherheit auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten können.

Die 5 wichtigsten Punkte zur Beitragsfreistellung Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung

  1. Beitragsfreistellung bedeutet meist reduzierte Leistung: Eine dauerhafte Beitragsfreistellung führt in der Regel zu einer stark reduzierten Berufsunfähigkeitsrente, die oft nur eine Mindestsumme erreicht, beispielsweise 600 Euro jährlich. Dies bedeutet, dass der ursprüngliche Schutz erheblich schrumpft und im
    Fall einer Berufsunfähigkeit möglicherweise nicht ausreicht, um Ihren Lebensstandard zu sichern.
  2. Beitragsstundung ist oft die bessere Wahl: Für kurzfristige finanzielle Engpässe ist die Beitragsstundung meist die sinnvollere Möglichkeit. Der große Vorteil hierbei ist, dass der volle Versicherungsschutz erhalten bleibt und die ausgesetzten Beiträge später nachgezahlt werden können. Dies bietet eine flexible Überbrückung, ohne den Schutz zu gefährden.
  3. Vorsicht bei der Wiederaufnahme: Nach einer Beitragsfreistellung ist eine erneute Gesundheitsprüfung oft notwendig, insbesondere wenn die Pause länger als sechs Monate dauert. Dies birgt das erhebliche Risiko höherer Beiträge oder gar eines Leistungsausschlusses, falls sich Ihr Gesundheitszustand in der Zwischenzeit verschlechtert hat oder Sie älter geworden sind.
  4. Kündigung ist der letzte Ausweg: Eine Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung ist fast immer die schlechteste Lösung. Sie verlieren Ihren gesamten Versicherungsschutz, und die bisher eingezahlten Beiträge erhalten Sie in der Regel nicht zurück, da es sich um eine reine Risikoversicherung handelt. Ohne diesen Schutz droht im Ernstfall eine existenzielle Lücke.
  5. Vertragsbedingungen prüfen und beraten lassen: Die genauen Möglichkeiten und Auswirkungen hängen stark von Ihrem individuellen Versicherungsvertrag und dem jeweiligen Anbieter ab. Es ist unerlässlich, sich vor einer Entscheidung unabhängig beraten zu lassen, um die für Ihre Situation beste Lösung zu finden und teure Fehler zu vermeiden.

Was bedeutet „BU beitragsfrei stellen“ wirklich? – Ein Blick auf die Optionen

Wenn finanzielle Zeiten unruhiger werden, suchen viele nach Wegen, ihre Ausgaben zu senken. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es dafür verschiedene Optionen, die oft verwechselt werden. Es ist entscheidend, die Unterschiede genau zu kennen, um keine Fehlentscheidung zu treffen, die Ihren Versicherungsschutz langfristig gefährdet. Jede Möglichkeit hat spezifische Auswirkungen auf die Höhe der Leistungen und die Bedingungen für eine spätere Wiederaufnahme des vollen Schutzes.

Definition und Abgrenzung: Beitragsfreistellung, Beitragsstundung und Beitragsreduktion

Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, die verschiedenen Begrifflichkeiten und deren Konsequenzen genau zu verstehen.

Beitragsfreistellung (unbefristet)

Definition

Bei der unbefristeten Beitragsfreistellung wandeln Sie Ihren bestehenden Vertrag in eine beitragsfreie Versicherung um. Dies bedeutet, dass Sie ab dem Zeitpunkt der Freistellung keine weiteren Beitragszahlungen mehr leisten müssen. Der Versicherer stellt den Vertrag auf Basis der bis dahin eingezahlten Beiträge auf eine reduzierte, beitragsfreie Leistung um.

 

Auswirkung

Ihr Versicherungsschutz entfällt nicht komplett, wird aber dauerhaft auf eine deutlich niedrigere beitragsfreie Berufsunfähigkeitsrente herabgesetzt. Die Höhe dieser
Rente hängt von den bereits geleisteten Beitragszahlungen ab und muss oft eine Mindestversicherungssumme von beispielsweise 600 Euro jährlich erreichen, um überhaupt bestehen zu bleiben. Ein drastisches Beispiel zeigt, dass eine ursprünglich vereinbarte monatliche BU-Rente von 2.000 Euro im Fall einer unbefristeten Beitragsfreistellung auf lediglich 50 bis 80 Euro pro Monat sinken kann. Dies verdeutlicht, dass die Absicherung im Ernstfall dann kaum noch eine wirksame finanzielle Unterstützung bietet.

 

Wiederaufnahme

Eine Wiederaufnahme des ursprünglichen Schutzes ist in der Regel nur unter einer erneuten Gesundheitsprüfung möglich, insbesondere wenn die Beitragsfreistellung länger als sechs Monate andauerte. Eine solche Gesundheitsprüfung birgt erhebliche Risiken: Sollte sich Ihr Gesundheitszustand in der Zwischenzeit verschlechtert haben oder Sie sind älter geworden, kann dies zu höheren Beiträgen, Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder im schlimmsten Fall sogar zur kompletten Ablehnung eines neuen Vertrags führen.

Befristete Beitragsfreistellung (Beitragspause)

Definition

Einige Versicherer bieten die Möglichkeit einer zeitlich begrenzten Beitragspause an. Hierbei setzen Sie die Beitragszahlungen für einen festgelegten Zeitraum aus, der typischerweise zwischen 6 und 24 Monaten liegt.

Auswirkung

Der entscheidende Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass der Versicherungsschutz während dieser Pause in der Regel vollständig erhalten bleibt. Bei der Alte Leipziger ist diese Beitragspause beispielsweise für bis zu 24 Monate möglich, und kann insgesamt sogar für 48 Monate pro Vertrag in Anspruch genommen werden, ohne dass bei der Fortsetzung eine neue Risikoprüfung erforderlich ist. Dies bietet eine enorme Flexibilität und Sicherheit.

Bedingungen

Oftmals ist diese Möglichkeit an bestimmte Ereignisse gebunden, wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Elternzeit, eine Weiterbildung in Vollzeit oder ein Sabbatical. Einige
Anbieter, wie die Alte Leipziger, gehen hier jedoch einen Schritt weiter und ermöglichen die Beitragspause auch ereignisunabhängig, was die Nachweispflicht für den Kunden entfallen lässt. Die Flexibilität bei der Verlängerung oder vorzeitigen Beendigung der Pause ist ein weiterer Pluspunkt.

Beitragsstundung

Definition

Bei der Beitragsstundung setzen Sie die Zahlung Ihrer Beiträge für einen bestimmten Zeitraum aus, verpflichten sich aber ausdrücklich, diese gestundeten Beiträge später nachzuzahlen. Die maximale Stundungsdauer liegt häufig bei 24 Monaten.

Auswirkung

Der volle Versicherungsschutz bleibt während der gesamten Stundungsdauer bestehen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur unbefristeten Beitragsfreistellung, da keine Reduzierung der Berufsunfähigkeitsrente erfolgt. Auch eine neue Gesundheitsprüfung ist bei der Wiederaufnahme in der Regel nicht erforderlich, sofern die Nachzahlung der Beiträge fristgerecht erfolgt.

Rückzahlungsmöglichkeiten

Für die Nachzahlung der gestundeten Beiträge gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie können den Betrag in einer Summe entrichten, in Raten über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten (manchmal sogar bis zu 48 Monate) nachzahlen, oder die Nachzahlung kann durch Erhöhung der laufenden Beiträge oder durch Reduzierung der versicherten Leistungen verrechnet werden. Bei fondsgebundenen Verträgen kann auch eine Verrechnung mit dem vorhandenen Fondsguthaben eine Möglichkeit sein.

Voraussetzungen

Damit Sie die Beitragsstundung in Anspruch nehmen können, muss Ihr Versicherungsvertrag oft ein ausreichend hohes Deckungskapital aufweisen, das mindestens dem Gegenwert der zu stundenden Beiträge entspricht. Zudem kann eine Mindestlaufzeit des Vertrags (z. B. ein Jahr) und ein Mindestabstand zur letzten Stundung (z. B. ein Jahr) erforderlich sein.

Beitragsreduktion

Definition

Bei der Beitragsreduktion wird die ursprünglich vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente dauerhaft oder befristet reduziert, um die monatlichen Beiträge zu senken. Dies ist eine Anpassung des Vertrags an eine dauerhaft veränderte finanzielle Situation.

Auswirkung

Der Versicherungsschutz wird direkt und dauerhaft angepasst. Die Reduktion der Rentenhöhe kann jedoch dazu führen, dass die Absicherung im Ernstfall nicht mehr ausreicht, um Ihren Lebensstandard zu sichern. Es ist wichtig, die langfristigen finanziellen Implikationen einer solchen Entscheidung sorgfältig abzuwägen.

Tabelle: Vergleich der Optionen bei finanziellen Engpässen

Option

Beschreibung

Auswirkung auf Versicherungsschutz

Nachzahlpflicht

Erneute Gesundheitsprüfung bei Wiederaufnahme?

Empfehlung für…

Beitragsfreistellung (unbefristet)

Vertrag wird dauerhaft beitragsfrei gestellt.

Starke Reduktion der BU-Rente auf Mindestniveau.

Nein

Meist ja (nach >6 Monaten Pause)

Nur als allerletzte Notlösung vor Kündigung, wenn keine Wiederaufnahme geplant ist.

Befristete Beitragsfreistellung (Beitragspause)

Zeitlich begrenzte Aussetzung der Beiträge (z.B. 6-24 Monate).

Voller Schutz bleibt oft erhalten (je nach Anbieter).

Nein

Selten (oft nicht erforderlich)

Gezielte, temporäre Engpässe (Sabbatical, Elternzeit, Weiterbildung).

Beitragsstundung

Zeitlich begrenzte Aussetzung der Beiträge mit Nachzahlpflicht.

Voller Schutz bleibt erhalten.

Ja

Nein (wenn Nachzahlung erfolgt)

Kurzfristige, absehbare finanzielle Engpässe (z.B. Jobverlust mit Aussicht auf neuen Job).

Beitragsreduktion

Dauerhafte oder befristete Senkung der versicherten BU-Rente zur Reduzierung der monatlichen Beiträge.

Dauerhafte Reduktion der BU-Rente.

Nein

Nein

Wenn die ursprüngliche Rentenhöhe überdimensioniert war oder die finanzielle Lage dauerhaft schlechter ist.

Warum eine Beitragsfreistellung in Betracht ziehen? Typische Gründe und Situationen

Die Entscheidung, die Beitragszahlungen für eine Berufsunfähigkeitsversicherung anzupassen oder auszusetzen, ist selten leichtfertig. Sie resultiert meist aus konkreten Lebenssituationen, die eine vorübergehende oder dauerhafte Anpassung der finanziellen Planung erfordern.

Finanzielle Engpässe

Dies ist der häufigste und unmittelbarste Grund. Unerwartete finanzielle Schwierigkeiten können dazu führen, dass die monatlichen Beiträge zur BU zu einer erheblichen Last werden. Solche
Engpässe können durch vielfältige Ereignisse entstehen:

  • Arbeitslosigkeit oder Jobverlust: Der Wegfall des regelmäßigen Einkommens macht es schwer, alle laufenden Beitragszahlungen zu decken.
  • Kurzarbeit: Eine Reduzierung der Arbeitszeit und damit des Gehalts kann das Budget stark belasten.
  • Elternzeit: Während der Elternzeit sinkt das verfügbare Einkommen, was eine Anpassung der Ausgaben notwendig machen kann.

Unerwartete Ausgaben: Große Reparaturen, medizinische Notfälle oder andere unvorhergesehene finanzielle Belastungen können das monatliche Budget sprengen. Eine temporäre Pause bei den Beiträgen kann hier eine wichtige “Atempause” verschaffen. Ziel ist es, den
Engpass zu überbrücken, ohne den wertvollen Versicherungsschutz komplett aufzugeben.

Berufliche Neuorientierung oder Auszeit

Das moderne Berufsleben ist dynamisch. Viele Menschen nehmen sich bewusst eine Auszeit oder orientieren sich beruflich neu.

  • Sabbatical: Eine längere berufliche Auszeit, oft für Reisen oder persönliche Projekte, bedeutet in der Regel einen vorübergehenden Einkommensverlust.
  • Weiterbildung in Vollzeit: Wer sich beruflich weiterentwickeln möchte, beispielsweise zum Meister oder Fachwirt, und dafür eine Vollzeit-Weiterbildung absolviert, hat oft geringere oder keine Einnahmen.
  • Berufswechsel: Ein Wechsel in einen neuen Beruf kann mit einer Übergangsphase geringerer Einkünfte verbunden sein.

In all diesen Fällen ist es essenziell, die Versicherungsbedingungen zu prüfen und gegebenenfalls eine Anpassung der Versicherungsleistungen vorzunehmen, um bei einer beruflichen Umorientierung weiterhin angemessen abgesichert zu sein. Die Flexibilität des
Versicherungsvertrags ist hier entscheidend.

Optimierung bestehender Verträge

Manchmal stellt sich heraus, dass der bestehende Versicherungsvertrag nicht mehr optimal zur aktuellen Lebenssituation passt oder schlichtweg zu teuer ist.

  • Zu hohe Beiträge: Im Laufe der Zeit können sich die finanziellen Prioritäten ändern. Ein Vertrag, der einst passend war, kann nun als zu kostspielig empfunden werden. Hier kann die Prüfung von Möglichkeiten zur Beitragsreduktion oder die Anpassung von Zusatzversicherungen sinnvoll sein, um die monatliche Belastung zu senken, ohne den Kernschutz zu verlieren.
  • Veränderte Lebensumstände: Eine Familiengründung, der Kauf einer Immobilie oder eine veränderte Einkommenssituation können dazu führen, dass die ursprünglich vereinbarte Rentenhöhe nicht mehr adäquat ist – sei es zu hoch oder zu niedrig. Eine Anpassung der Rentenhöhe kann dann eine sinnvolle Möglichkeit sein, den Vertrag zu optimieren.
  • Überschussbeteiligung: Einige Versicherer bieten Möglichkeiten an, Überschüsse zur Reduzierung der laufenden Beiträge zu nutzen. Dies kann den Zahlbeitrag senken, ohne die garantierte Leistung zu beeinflussen.

Unerwartete Ereignisse und veränderte Lebensphasen sind der Kern, warum die Flexibilität bei der Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig ist. Es geht darum, einen Versicherer zu haben, der in jeder Lebenslage an Ihrer Seite steht und Möglichkeiten bietet, den Vertrag an die Gegebenheiten anzupassen.

Hand mit Lupe auf dem Wort „Costs“ – Symbol für Kostenanalyse und Beitragsoptimierung bei BU-Verträgen
Beiträge und Kosten im Blick behalten

Die Risiken und Fallstricke der Beitragsfreistellung – Was Sie wissen müssen

Obwohl die Beitragsfreistellung oder -anpassung als Möglichkeit zur Überbrückung finanzieller Engpässe erscheint, birgt sie erhebliche Risiken und Nachteile, die unbedingt beachtet werden müssen. Eine unüberlegte Entscheidung kann weitreichende negative Auswirkungen auf Ihren zukünftigen Versicherungsschutz haben.

Reduzierter Versicherungsschutz

Der größte Nachteil einer dauerhaften Beitragsfreistellung ist die drastische Reduzierung der Berufsunfähigkeitsrente. Die beitragsfreie Rente fällt in der Regel deutlich niedriger aus als die ursprünglich vereinbarte Rentenhöhe, da sie nur auf den bis zum Zeitpunkt der Freistellung eingezahlten Beiträgen basiert. Eine Mindestversicherungssumme von 600 Euro jährlich ist oft die Untergrenze, aber diese Summe ist im Fall einer Berufsunfähigkeit kaum ausreichend, um Ihren Lebensstandard zu sichern oder gar die Altersvorsorge zu kompensieren. Sie laufen Gefahr, im Ernstfall unterversichert zu sein und in finanzielle Not zu geraten, obwohl Sie jahrelang Beiträge gezahlt haben.

Erneute Gesundheitsprüfung bei Reaktivierung

Dies ist ein kritischer Fallstrick. Wenn Sie Ihren Vertrag nach einer Beitragsfreistellung wieder in vollem Umfang aktivieren möchten, verlangt der Versicherer in den meisten Fällen eine erneute Gesundheitsprüfung, insbesondere wenn die Pause länger als sechs Monate gedauert hat. 

Das Risiko dabei ist enorm:

  • Höhere Beiträge: Ihr Alter ist gestiegen, und möglicherweise haben sich neue Vorerkrankungen oder Gesundheitsprobleme entwickelt. Dies kann zu deutlich höheren Beiträgen führen als ursprünglich vereinbart.
  • Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse: Bei neuen Diagnosen oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustands kann der Versicherer Risikozuschläge verlangen oder bestimmte Krankheiten und Körperteile vom Versicherungsschutz ausschließen.
  • Ablehnung des Antrags: Im schlimmsten Fall kann der Anbieter die Wiederaufnahme des Vertrags zu den ursprünglichen Konditionen oder sogar einen Neuabschluss komplett ablehnen. Dann stehen Sie ohne den wichtigen
    BU-Schutz da. Dies ist ein erheblicher Nachteil, den es zu vermeiden gilt.
  • Verlust von Vertragsvorteilen: Viele ältere BU-Verträge oder solche, die früh abgeschlossen wurden, enthalten vorteilhafte Versicherungsbedingungen, die bei einem Neuabschluss heute nicht mehr oder nur zu deutlich höheren Beiträgen erhältlich wären.
  • Beitragsdynamik und Nachversicherungsgarantie: Während einer Beitragspause oder bei einer dauerhaften Beitragsfreistellung wird die Dynamik oft ausgesetzt, und die Nachversicherungsgarantie ist nicht nutzbar. Dies bedeutet, dass Ihre
    Rentenhöhe nicht an die Inflation oder steigende Lebenshaltungskosten angepasst wird, was im Leistungsfall zu einer realen Entwertung der Rente führen kann.
  • Verzicht auf abstrakte Verweisung: Moderne BU-Tarife verzichten in der Regel auf die abstrakte Verweisung, was bedeutet, dass der Versicherer Sie im Leistungsfall nicht auf einen theoretisch möglichen, aber nicht ausgeübten Beruf verweisen kann. Bei einer Kündigung und einem Neuabschluss könnten Sie diesen wichtigen Vorteil verlieren, wenn der neue
    Vertrag diese Klausel nicht enthält oder Ihr Gesundheitszustand zu Einschränkungen führt.

Kein Rückkaufswert bei reiner Risiko-BU

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine reine Risikoversicherung. Das bedeutet, sie dient ausschließlich der Absicherung eines Risikos – in diesem Fall der Berufsunfähigkeit. Anders als bei einer Lebens- oder Rentenversicherung wird kein Kapital angespart. Daher erhalten Sie bei einer Kündigung oder einer dauerhaften Beitragsfreistellung in der Regel kein Geld zurück; die bisher eingezahlten Beiträge verfallen sozusagen. Nur bei Kombiverträgen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer kapitalbildenden Versicherung (z.B. Kapitallebensversicherung) verbinden, kann ein Rückkaufswert entstehen.

 

Steuerliche Aspekte

Die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung sind nur begrenzt steuerlich absetzbar. Oftmals werden die dafür vorgesehenen Freibeträge bereits durch andere Vorsorgeaufwendungen wie die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ausgeschöpft. Bei einer Beitragsfreistellung oder Kündigung sollten Sie sich bewusst sein, dass dies keine zusätzlichen steuerlichen Vorteile bringt und die bisherigen Abzüge irrelevant werden.

 

Häufige Fehler bei der Entscheidung

Ein häufiger Fehler ist die sorglose oder unüberlegte Wahl einer Möglichkeit ohne genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen. Falsche Angaben bei der ursprünglichen
Gesundheitsprüfung können den Versicherungsschutz im Leistungsfall gefährden, und auch eine vorschnelle Kündigung ohne gesicherten neuen Versicherungsschutz ist ein großes Risiko. Es ist entscheidend, alle Auswirkungen sorgfältig abzuwägen und sich nicht von kurzfristigen Impulsen leiten zu lassen.

Alternativen zur Beitragsfreistellung – Klug handeln bei finanziellen Schwierigkeiten

Die Kündigung Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte stets der allerletzte Ausweg sein. Sie ist fast immer die schlechteste Möglichkeit, da sie den vollständigen Verlust Ihres Versicherungsschutzes und der eingezahlten Beiträge bedeutet. Glücklicherweise gibt es sinnvolle

Alternativen zur Beitragsfreistellung, die Ihnen helfen können, finanzielle Engpässe zu überbrücken, ohne Ihren existenziellen Schutz aufs Spiel zu setzen.

Beitragsstundung als erste Wahl

Für kurzfristige finanzielle Engpässe ist die Beitragsstundung oft die beste Möglichkeit. Sie ermöglicht es Ihnen, die Beitragszahlungen für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen, während Ihr voller Versicherungsschutz erhalten bleibt. Die Stundungsdauer variiert je nach Anbieter und Vertrag, liegt aber häufig bei bis zu 24 Monaten. In besonderen Lebenslagen wie der Elternzeit können es sogar bis zu 36 Monate sein. Der entscheidende Vorteil: Nach Ablauf der Stundung und der Nachzahlung der Beiträge ist keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich. Die Nachzahlung kann flexibel erfolgen, beispielsweise in einem Betrag oder in Raten über einen längeren Zeitraum von bis zu 48 Monaten. Dies bietet eine echte finanzielle Atempause, ohne langfristige Nachteile für Ihren Schutz.

Beitragsreduktion der Rentenhöhe

Sollten Ihre finanziellen Schwierigkeiten dauerhafter Natur sein oder Sie feststellen, dass die ursprünglich vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente überdimensioniert ist, kann eine Beitragsreduktion eine sinnvolle Möglichkeit sein. Dabei wird die versicherte Rentenhöhe dauerhaft herabgesetzt, was zu einer Senkung Ihrer monatlichen Beiträge führt. Es ist jedoch unerlässlich, genau zu prüfen, ob die reduzierte Rentenhöhe im Fall der Berufsunfähigkeit noch ausreicht, um Ihren Lebensstandard zu sichern. Eine unabhängige Beratung kann hier aufzeigen, welche Rentenhöhe für Ihre aktuelle Lebenssituation angemessen ist.

Anpassung des bestehenden Vertrags

Jährliche Zahlweise

Oftmals können Sie Beiträge sparen, indem Sie von einer monatlichen auf eine jährliche Zahlweise umstellen. Viele Versicherer erheben für die unterjährige Zahlung Zuschläge, die bei jährlicher Zahlung entfallen. Dies reduziert Ihre Gesamtkosten bei gleicher Leistung.

 

Dynamik aussetzen/reduzieren

Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung enthält möglicherweise eine Beitragsdynamik, die die Beiträge und Rentenhöhe jährlich anpasst, um die Inflation auszugleichen. Sie haben in der Regel die Möglichkeit, dieser Dynamik für eine bestimmte Anzahl von Monaten oder Jahren zu widersprechen oder sie dauerhaft zu reduzieren. Dies senkt zwar die aktuellen Beiträge, kann aber langfristig dazu führen, dass die Rentenhöhe im Leistungsfall an Kaufkraft verliert. Eine bewusste Entscheidung ist hier wichtig.

 

Zusatzversicherungen kündigen

Überprüfen Sie Ihren Versicherungsvertrag auf unnötige oder teure Zusatzversicherungen, wie beispielsweise einen Unfalltod-Einschluss. Das Kündigen solcher Zusatzbausteine kann die Beiträge senken, ohne den Kernschutz der Berufsunfähigkeitsversicherung zu beeinträchtigen.

 

Berufsgruppenwechsel

Wenn sich Ihr Beruf geändert hat und Sie nun eine weniger risikoreiche Tätigkeit ausüben (z.B. von einer handwerklichen zu einer kaufmännischen Tätigkeit), kann es unter Umständen Möglichkeiten geben, Ihre Berufsgruppe neu einstufen zu lassen. Dies kann zu einer Reduzierung Ihrer Beiträge führen, ohne dass eine neue Gesundheitsprüfung erforderlich ist, sofern dies im Vertrag vereinbart wurde.

 

Policendarlehen

Für sehr kurzfristige Engpässe kann, sofern Ihr Vertrag dies vorsieht und über einen Rückkaufswert verfügt (was bei reinen Risiko-BUs selten der Fall ist), die Möglichkeit eines Policendarlehens bestehen. Hierbei beleihen Sie Ihre Versicherung und erhalten einen Kredit, den Sie später zurückzahlen müssen. Dies ist eine Möglichkeit, Liquidität zu schaffen, ohne den Versicherungsschutz zu unterbrechen.

 

Kündigung als letzter Ausweg

Die Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung sollte, wie bereits erwähnt, nur die absolute Notlösung sein. Die Nachteile überwiegen hierbei deutlich: Sie verlieren Ihren gesamten Versicherungsschutz, die bereits gezahlten Beiträge sind verloren, und ein Neuabschluss ist aufgrund des höheren Alters und potenzieller Gesundheitsprobleme meist deutlich teurer oder gar unmöglich. Bevor Sie diesen Schritt in Erwägung ziehen, sollten Sie unbedingt prüfen, ob ein Wechsel zu einem besseren Anbieter oder Tarif möglich ist, und erst dann den alten Vertrag kündigen, wenn der neue Versicherungsschutz bereits feststeht.

So gehen Sie vor: Schritt für Schritt zur passenden Lösung

Die Entscheidung über die Anpassung Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte wohlüberlegt und strukturiert erfolgen. Ein planvolles Vorgehen hilft Ihnen, Fehler zu vermeiden und die für Ihre individuelle Lebenssituation beste Möglichkeit zu finden.

Schritt 1: Analyse der aktuellen Situation

Finanzielle Lage bewerten

Verschaffen Sie sich einen klaren Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben. Handelt es sich um einen kurzfristigen Engpass mit absehbarer Besserung oder um eine dauerhafte Reduzierung Ihrer finanziellen Möglichkeiten? Dies ist entscheidend für die Wahl der passenden Option.

 

Versicherungsvertrag prüfen

Nehmen Sie Ihre Versicherungsunterlagen genau unter die Lupe. Welche Versicherungsbedingungen gelten für Ihren Vertrag? Welche Laufzeit hat er, wie hoch ist Ihre vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente, und welche Dynamikoptionen sind enthalten? Prüfen Sie insbesondere, welche Möglichkeiten zur Beitragsstundung oder Beitragspause Ihr Anbieter vorsieht und unter welchen Voraussetzungen diese genutzt werden können.

Zwei Personen im Beratungsgespräch über einen Versicherungsvertrag – wichtig bei Beitragsanpassung oder Reduktion
Versicherung prüfen und optimal anpassen

Gesundheitszustand realistisch einschätzen

Bedenken Sie, dass eine erneute Gesundheitsprüfung bei einer Wiederaufnahme des Schutzes nach längerer Pause erforderlich sein kann. Reflektieren Sie ehrlich über Ihren aktuellen Gesundheitszustand und mögliche Vorerkrankungen, die einen Neuabschluss oder eine Reaktivierung erschweren könnten.

Schritt 2: Kontakt zum Versicherer aufnehmen:

Bevor Sie eigenmächtig handeln, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Versicherer. Informieren Sie ihn über Ihre Situation und erkundigen Sie sich nach den spezifischen Möglichkeiten und Konditionen, die Ihr Vertrag für eine Beitragsfreistellung, Beitragsstundung oder Beitragsreduktion bietet. Lassen Sie sich die Auswirkungen jeder Möglichkeit auf Ihren Versicherungsschutz und die Rentenhöhe detailliert erklären. Fragen Sie explizit nach den Voraussetzungen für eine spätere Wiederaufnahme und ob eine Gesundheitsprüfung notwendig wäre. Eine transparente Kommunikation ist hier entscheidend.

Schritt 3: Unabhängige Beratung einholen

Die Versicherungsbedingungen sind komplex, und die Auswirkungen einer Entscheidung können weitreichend sein. Es ist dringend ratsam, sich von einem unabhängigen Finanzberater oder einer Verbraucherzentrale beraten zu lassen. Ein unabhängiger Experte kann Ihren Vertrag objektiv prüfen, die verschiedenen Möglichkeiten und deren Nachteile detailliert aufzeigen und Ihnen helfen, die für Sie beste Lösung zu finden, die Ihren Bedürfnissen und Ihrer finanziellen Situation gerecht wird. Solche Beratungen sind zwar oft kostenpflichtig, aber sie bieten eine unschätzbare Hilfe, um teure Fehler zu vermeiden und den optimalen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Sie profitieren von einem Blick, der nicht vom
Anbieter oder dessen Produkten beeinflusst ist. Als unäbhänhiger Versicherungsmakler sind wir komplett ungebunden und können Sie kostenfrei und unverbindlich beraten. Klicken Sie hierzu auf den nachfolgenden Button und stellen Sie eine unverbindliche Anfrage.

Schritt 4: Entscheidung treffen und Antrag stellen:

Basierend auf der umfassenden Analyse und der unabhängigen Beratung treffen Sie eine fundierte Entscheidung für die passende Möglichkeit. Der Antrag auf Beitragsfreistellung, Stundung oder Reduktion muss in der Regel schriftlich erfolgen. Achten Sie darauf, alle erforderlichen Informationen, wie Ihre Versicherungs- oder Vertragsnummer, anzugeben. Senden Sie den Antrag fristgerecht und nachweisbar, idealerweise per Einwurf-Einschreiben, an Ihren Versicherer.

Schritt 5: Dokumentation und Überprüfung:

Bewahren Sie alle Unterlagen, Korrespondenzen und Bestätigungen Ihres Versicherers sorgfältig auf. Dies ist wichtig für den Nachweis getroffener Vereinbarungen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die getroffenen Maßnahmen noch zu Ihrer Lebenssituation passen. Finanzielle Umstände und Bedürfnisse können sich ändern, und es ist wichtig, den Versicherungsvertrag bei Bedarf erneut anzupassen, um dauerhaft optimal abgesichert zu sein.

Langfristige Perspektive: Die Bedeutung des BU-Schutzes für Ihre Zukunft

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist keine kurzfristige Ausgabe, sondern eine langfristige Investition in Ihre finanzielle Sicherheit. Auch wenn finanzielle Engpässe eine Anpassung der Beitragszahlungen notwendig machen können, ist es entscheidend, die langfristige Bedeutung dieses Schutzes für Ihre Zukunft stets im Blick zu behalten.

Schutz des Einkommens und Lebensstandards

Die Hauptfunktion der Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Schutz Ihres Einkommens im Fall der Berufsunfähigkeit. Sie stellt sicher, dass Sie auch dann Ihren Lebensstandard halten können, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Dies ist von unschätzbarem Wert, da die staatliche Absicherung in Deutschland nur eine sehr geringe Erwerbsminderungsrente bietet, die selten ausreicht. Ein solider BU-Schutz ist die Basis für finanzielle Unabhängigkeit, selbst wenn das Unerwartete eintritt.

Früher Abschluss und Anpassungsfähigkeit

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren ist in der Regel mit deutlich günstigeren Beiträgen verbunden, da das Risiko der Berufsunfähigkeit im jungen Alter statistisch geringer ist und die Gesundheitsprüfung meist unproblematischer verläuft. Wer frühzeitig vorsorgt, sichert sich oft bessere Versicherungsbedingungen. Zudem ist die Anpassungsfähigkeit des Vertrags über die gesamte Laufzeit hinweg entscheidend. Achten Sie auf Möglichkeiten wie die Beitragsdynamik und Nachversicherungsgarantien. Die Beitragsdynamik sorgt dafür, dass Ihre Berufsunfähigkeitsrente und damit Ihr Versicherungsschutz im Laufe der Zeit an die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten angepasst werden. 

Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht es Ihnen, die Rentenhöhe bei bestimmten Ereignissen (z. B. Heirat, Geburt eines Kindes, Immobilienkauf) ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen. Diese Flexibilität stellt sicher, dass Ihr
BU-Schutz stets zu Ihrer sich verändernden Lebenssituation passt.

Vermeidung von Versorgungslücken

Ein robuster BU-Schutz verhindert, dass Sie im Fall der Berufsunfähigkeit auf unzureichende staatliche Leistungen angewiesen sind. Er schließt die finanzielle Lücke, die entsteht, wenn das Arbeitseinkommen wegfällt und die gesetzliche Rente nicht ausreicht. Dies gewährleistet Ihre finanzielle Stabilität und ermöglicht es Ihnen, sich auf Ihre Genesung zu konzentrieren, anstatt sich um existenzielle Sorgen zu kümmern.

Eltern bilden mit Händen ein Schutzdach über ihren Kindern – Sinnbild für Einkommenssicherung durch BU-Versicherung
Absicherung der Familie durch Berufsunfähigkeitsversicherung

Fazit: Ihre finanzielle Sicherheit liegt in Ihren Händen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein unverzichtbarer Pfeiler Ihrer finanziellen Absicherung. Sie schützt Sie und Ihre Familie vor den weitreichenden Auswirkungen einer Berufsunfähigkeit und sichert Ihren Lebensstandard. Finanzielle Engpässe können zwar herausfordernd sein, doch wie dieser Ratgeber zeigt, gibt es sinnvolle Möglichkeiten, flexibel zu reagieren, ohne Ihren wertvollen Versicherungsschutz aufzugeben.

Die Beitragsfreistellung ist eine Möglichkeit, aber sie birgt Risiken wie eine reduzierte Rentenhöhe und die Notwendigkeit einer Gesundheitsprüfung bei Wiederaufnahme. Die Beitragsstundung und eine gezielte Beitragsreduktion sind oft die besseren Alternativen für temporäre oder dauerhafte Anpassungen. Der Schlüssel liegt darin, die Versicherungsbedingungen Ihres Vertrags genau zu kennen und Fehler bei der Entscheidung zu vermeiden.

Ihre finanzielle Sicherheit liegt in Ihren Händen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Situation zu analysieren und die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen. Lassen Sie sich dabei von unabhängigen Experten beraten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die langfristig zu Ihrem Wohl ist.

Gerne unterstütze ich Sie dabei, die optimale Lösung für Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden und Ihre finanzielle Zukunft zu sichern. Kontaktieren Sie mich für eine persönliche und unabhängige Beratung.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was passiert mit meinem Versicherungsschutz, wenn ich meine BU beitragsfrei stelle?

Die Beitragsfreistellung bedeutet nicht, dass Ihr Schutz komplett entfällt – aber er wird drastisch reduziert. Aus einer vereinbarten BU-Rente von z. B. 2.000 € monatlich können nach der Freistellung schnell nur noch 50–80 € werden. Diese Mini-Rente reicht im Ernstfall kaum aus, um Ihren Lebensstandard zu sichern. Die Beitragsfreistellung sollte daher nur als allerletzte Notlösung dienen, wenn wirklich keine andere Option bleibt.

Ja, in vielen Fällen fordert der Versicherer nach einer längeren Pause (meist > 6 Monate) eine erneute Gesundheitsprüfung. Wenn sich Ihr Gesundheitszustand in dieser Zeit verschlechtert hat oder Sie älter geworden sind, riskieren Sie höhere Beiträge, Ausschlüsse oder sogar die Ablehnung der Wiederaufnahme. Das kann Ihren Schutz dauerhaft gefährden.

Die Beitragsstundung ist fast immer die bessere Wahl. Hier pausieren Sie Ihre Zahlungen vorübergehend, behalten aber den vollen Versicherungsschutz. Die ausgesetzten Beiträge können Sie später nachzahlen – in Raten oder als Einmalbetrag. Es erfolgt in der Regel keine neue Gesundheitsprüfung. Bei kurzfristigen Engpässen ist das der sicherste Weg, um Ihren BU-Schutz nicht zu verlieren.

Ja, eine Beitragsreduktion kann eine Alternative sein. Dabei wird die vereinbarte Rentenhöhe abgesenkt, wodurch die Beiträge sinken. Das kann sinnvoll sein, wenn Ihre finanzielle Lage dauerhaft schlechter ist oder die alte Rentenhöhe ohnehin zu hoch angesetzt war. Beachten Sie aber, dass die neue Rente im Ernstfall noch ausreichend sein muss – hier lohnt sich unabhängige Beratung.

Eine Kündigung ist fast immer der schlechteste Weg. Sie verlieren den gesamten Versicherungsschutz und alle eingezahlten Beiträge sind weg (bei reiner Risiko-BU). Ein Neuabschluss ist später oft nur teurer oder gar unmöglich, weil Sie älter sind oder neue Vorerkrankungen haben. Kündigen sollten Sie nur, wenn ein neuer Vertrag mit gesichertem Schutz bereits feststeht.

Ja, neben der Stundung bieten viele Versicherer auch eine sogenannte „Beitragspause“ an – oft für 6 bis 24 Monate, teilweise sogar ohne Nachweis bestimmter Gründe. Währenddessen bleibt Ihr voller Schutz bestehen und es ist keine Gesundheitsprüfung nötig. Diese Option sollten Sie unbedingt prüfen, bevor Sie an eine Freistellung oder Kündigung denken.

  1. Finanzlage prüfen: Ist der Engpass nur vorübergehend oder dauerhaft?
  2. Vertragsbedingungen lesen: Welche Optionen bietet Ihr Versicherer konkret an?
  3. Versicherer kontaktieren: Lassen Sie sich alle Möglichkeiten und Folgen erklären.
  4. Unabhängige Beratung einholen: Experten helfen, teure Fehler zu vermeiden.
  5. Entscheidung schriftlich und nachweisbar treffen: So sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite.

Eine überhastete Entscheidung kann Ihren Schutz für immer gefährden – daher besser Schritt für Schritt vorgehen.

Quellen

  1. https://www.finanzberatung-bierl.de/fileadmin/Dateien/Bilder/blog/Berufsunfaehigkeit/Allgemeine_Bedingungen_Berufsunfaehigkeitsverischerung_Volkswohl_Bund_06_2020.pdf
  2. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/berufsunfaehigkeit-wie-sie-sich-gegen-verlust-des-einkommens-absichern-13931
  3. https://www.swisslife.de/pk/versicherungen/berufsunfaehigkeitsversicherung/beitragsfreistellung.html
  4. https://www.insurancy.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/ruhen/
  5. https://www.wuerttembergische.de/existenz/berufsunfaehigkeitsversicherung/mit-beitragsrueckgewaehr/
  6. https://buxperts.de/geld-sparen-bei-der-bu-versicherung/
  7. https://www.helberg.info/berufsunfaehigkeitsversicherung/kosten/
  8. https://www.fragfina.de/ratgeber/ratgeber-berufsunfaehigkeit/
  9. https://www.lv1871.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/fragen/beitragsfreistellung/#:~:text=Alternativ%20kann%20man%20eine%20Berufsunf%C3%A4higkeitsversicherung,eine%20beitragsfreie%20Rente%20herabgesetzt%20wird.
  10. https://mlp-financify.de/finanzprodukte/versicherung/versicherungsthemen/bu-beitragsfrei-stellen/
  11. https://www.alte-leipziger.de/Infoblatt-bu-beitragspause-bav825.pdf
  12. https://www.ka-news.de/ratgeber/artikel/berufsunfaehigkeitsversicherung-beitragsfrei-stellen-oder-kuendigen-art-3343183
  13. https://www.online-pkv.de/berufsunfaehigkeit/berufsunfaehigkeit-fakten-und-infos/faq-zur-bu/
  14. https://www.check24.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/lexikon/ueberschussbeteiligung/
  15. https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/finanzplanung/finanzen-und-haushalt/private-finanzen-organisieren.html
  16. https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/versicherungen/berufsunfaehigkeit/versicherung-von-grundfaehigkeiten-sinnvolle-alternative-zur
  17. https://www.ihre-vorsorge.de/altersvorsorge/private-vorsorge/bu-die-7-schlimmsten-fallstricke
  18. https://yippy.com/de/thema/berufsunfaehigkeitsversicherung-fehler
  19. https://ewers-finanz.de/finanz-ratgeber/was-bedeutet-beitragsfreie-versicherung
  20. https://www.verivox.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/kuendigen/
  21. https://www.versicherungenmitkopf.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/beitragsfrei-stellen
  22. https://www.finanztip.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/bu-kuendigung/
  23. https://www.torsten-breitag.de/bu-kriterien/stundungsoptionen-in-der-berufsunfaehigkeitsversicherung
  24. https://friedrich-finance.de/berufsunfaehigkeitsversicherung-kuendigen-risiken/
  25. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/lebensversicherung-kuendigen-diese-alternativen-sind-oft-besser-12129
  26. https://www.drklein.de/berufsunfaehigkeitsversicherung.html
  27. https://www.dieversicherer.de/versicherer/beruf/news/die-5-haeufigsten-fehler-beim-bu-abschluss-143374
  28. https://www.insurancy.de/berufsunfaehigkeitsversicherung/pausieren/

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Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an weiteren Artikeln zum Thema “Berufsunfähigkeitsversicherung”.

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