
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) stellt eine der wichtigsten Absicherungen im persönlichen Finanzplan dar. Ihre existenzielle Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Arbeitskraft das größte Vermögen eines Menschen ist. [Quelle] Statistiken zeigen, dass mehr als jeder Dritte im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig wird, wobei psychische Erkrankungen eine zunehmend wichtige Rolle spielen. [Quelle] Tritt dieser Fall ein, droht eine erhebliche Einkommenslücke, die den Lebensstandard massiv gefährden und die Deckung grundlegender Ausgaben wie Miete, Lebensmittel oder Kreditraten unmöglich machen kann. [Quelle]. Daher ist es wichtig, eine passende Versicherung zu finden, die Ihre persönliche Situation absichert. Wir stehen Ihnen dabei jederzeit beratend zu Seite.
Die BU-Versicherung dient dazu, diese finanzielle Katastrophe abzuwenden, indem sie im Leistungsfall eine monatliche Rente zahlt und somit die Kaufkraft sichert. [Quelle]
Rückkaufswert bei der Berufsunfähigkeitsversicherung – Die 7 entscheidenden Fakten, die Sie kennen müssen
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- Reine Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) hat keinen Rückkaufswert: Die klassische BU dient ausschließlich der Absicherung Ihrer Arbeitskraft. Da kein Sparanteil gebildet wird, erhalten Sie bei einer Kündigung in der Regel keinerlei Auszahlung, bereits gezahlte Beiträge verfallen ersatzlos.
- Rückkaufswert nur bei bestimmten Vertragsformen möglich: Ein Rückkaufswert kann entstehen, wenn Ihre BU als Zusatzversicherung (BUZ) an einen kapitalbildenden Vertrag gekoppelt ist oder als BU mit Beitragsrückgewähr (BRG) abgeschlossen wurde. In diesen Fällen stammt der Wert aus dem Sparanteil oder angesammelten Überschüssen, nicht aus der BU selbst.
- Kündigung bedeutet fast immer Verlust, finanziell und beim Schutz: Mit der Kündigung erlischt Ihr wertvoller BU-Schutz sofort und unwiderruflich. Ein Neuabschluss ist oft nur zu schlechteren Konditionen oder gar nicht mehr möglich, z. B. wegen höherem Eintrittsalter, verschlechtertem Gesundheitszustand oder Risikozuschlägen. Selbst bei vorhandenem Rückkaufswert liegt die Auszahlung meist deutlich unter der Summe Ihrer Einzahlungen.
- Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten mindern den Rückkaufswert: In den ersten Jahren werden ein erheblicher Teil Ihrer Beiträge für Abschluss- und Verwaltungskosten verwendet. Das führt dazu, dass der Rückkaufswert, sofern vorhanden, anfangs sehr niedrig ist und eine Kündigung in dieser Phase fast immer ein Minusgeschäft bedeutet.
- Den genauen Rückkaufswert kann nur Ihr Versicherer nennen: Eine verbindliche Auskunft zum aktuellen Rückkaufswert erhalten Sie ausschließlich direkt bei Ihrem Versicherer, am besten schriftlich. Online-Rechner oder Schätzungen ersetzen keine individuelle Berechnung.
- Kündigungsfristen, Formvorschriften und Sonderkündigungsrechte beachten: Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel ein bis drei Monate und muss zum Ende der Versicherungsperiode eingehalten werden. Bei Beitragserhöhungen ohne Leistungsverbesserung oder anderen vertraglich definierten Änderungen kann ein Sonderkündigungsrecht bestehen. Eine schriftliche Kündigung mit Zugangsnachweis ist unbedingt zu empfehlen.
- Alternativen zur Kündigung prüfen, um den Schutz zu erhalten: Bei finanziellen Engpässen bieten sich Möglichkeiten wie Beitragsfreistellung, Beitragsstundung oder die Reduzierung der versicherten BU-Rente an. Diese Optionen helfen, Ihren Versicherungsschutz, wenn auch in reduzierter Form, aufrechtzuerhalten, bis sich Ihre finanzielle Lage verbessert.
Was ist der Rückkaufswert und warum ist er bei der BU so besonders?
Der Begriff „Rückkaufswert“ ist im Kontext von Versicherungen weit verbreitet und bezeichnet den Betrag, den ein Versicherungsnehmer bei der vorzeitigen Kündigung seines Vertrags zurückerhält. [Quelle] Bei kapitalbildenden Lebens- oder Rentenversicherungen ist ein solcher Rückkaufswert üblich, da diese Produkte einen Sparanteil aufweisen, der über die Laufzeit Kapital ansammelt. [Quelle]
Im Gegensatz dazu ist es entscheidend zu verstehen, dass eine reine Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) in der Regel keinen Rückkaufswert besitzt. [Quelle] Dies ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Die SBU ist primär eine Risikoabsicherung und dient nicht dem Kapitalaufbau oder der Vermögensbildung. [Quelle] Die gezahlten Beiträge werden zur Deckung des Risikos der Berufsunfähigkeit sowie der Verwaltungskosten verwendet, nicht als Sparanlage. [Quelle] Wer eine reine BU-Versicherung kündigt, erhält daher in der Regel kein Geld zurück, und die bisher eingezahlten Beiträge verfallen ersatzlos. [Quelle]
Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen ein Rückkaufswert im Zusammenhang mit einer BU-Versicherung existieren kann. Dies betrifft in erster Linie Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherungen (BUZ), die an einen kapitalbildenden Hauptvertrag gekoppelt sind, oder Berufsunfähigkeitsversicherungen mit Beitragsrückgewähr (BRG). Diese Sonderfälle werden in den folgenden Abschnitten detailliert beleuchtet.
Ziel dieses Ratgebers: Orientierung in einem komplexen Thema
Dieser umfassende Ratgeber soll Ihnen als verlässliche Informationsquelle dienen, um die komplexen Zusammenhänge rund um den „Rückkaufswert BU“ zu durchdringen. Er beleuchtet die Definitionen, die unterschiedlichen Vertragsarten, die Berechnungsgrundlagen, die weitreichenden Konsequenzen einer Kündigung sowie sinnvolle Alternativen bei finanziellen Engpässen. Ziel ist es, Ihnen das notwendige Wissen an die Hand zu geben, damit Sie fundierte Entscheidungen für Ihre finanzielle Zukunft treffen und potenzielle Fallstricke vermeiden können. Eine informierte Entscheidung ist der Schlüssel zur Sicherung Ihrer Arbeitskraft und damit Ihrer Existenz.
Grundlagen des Rückkaufswerts: Definition und Abgrenzung
Um das Konzept des Rückkaufswerts im Kontext der Berufsunfähigkeitsversicherung vollständig zu erfassen, ist es zunächst wichtig, die allgemeine Definition und die spezifische Abgrenzung zu anderen Versicherungsarten zu verstehen.
Was bedeutet „Rückkaufswert“ im Kontext von Versicherungen?
Der Rückkaufswert ist der Betrag, den ein Versicherungsnehmer von seiner Versicherungsgesellschaft erhält, wenn er einen Vertrag vorzeitig kündigt. [Quelle] [Quelle]
Dieser Wert ist jedoch selten identisch mit der Summe der eingezahlten Beiträge. Insbesondere in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss ist der Rückkaufswert oft sehr niedrig oder sogar null. [Quelle] [Quelle] Dies liegt daran, dass Versicherungsgesellschaften einen Großteil ihrer Abschluss- und Verwaltungskosten zu Beginn der Vertragslaufzeit berechnen und diese von den eingezahlten Beiträgen abziehen. [Quelle] Für den Versicherungsnehmer kann die Kündigung daher einen erheblichen finanziellen Verlust bedeuten. [Quelle]
Die BU als reine Risikoabsicherung: Warum kein klassischer Sparanteil?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist konzipiert als eine reine Risikoabsicherung. [Quelle] Ihr primärer Zweck ist es, das finanzielle Risiko einer Berufsunfähigkeit abzudecken, indem sie im Leistungsfall eine vereinbarte monatliche Rente auszahlt. [Quelle] Die Beiträge, die Sie als Versicherungsnehmer zahlen, werden vom Versicherer dazu verwendet, das kollektive Risiko der Berufsunfähigkeit zu versichern und die laufenden Verwaltungskosten zu decken. [Quelle] Es wird kein Kapital für Sie angespart, das Ihnen am Ende der Laufzeit oder bei Kündigung ausgezahlt werden könnte.
Diese grundlegende Funktion als Risikoversicherung unterscheidet die BU maßgeblich von Spar- oder Anlageprodukten. Die Wertschöpfung für den Versicherungsnehmer liegt hier nicht in einer Kapitalbildung, sondern in der Bereitstellung eines umfassenden Schutzes für das Einkommen. Die Prämie ist der Preis für diese Absicherung, nicht ein Sparbeitrag. Aus diesem Grund gibt es bei einer klassischen, selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) in der Regel keinen Rückkaufswert. Die Vorstellung, bei einer Kündigung die eingezahlten Beiträge zurückzuerhalten, entspricht nicht dem Wesen einer reinen Risikoversicherung.
Der entscheidende Unterschied: BU vs. Kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen
Um die Besonderheit der BU zu verdeutlichen, ist ein direkter Vergleich mit kapitalbildenden Versicherungen hilfreich. Produkte wie die Kapitallebensversicherung oder die private Rentenversicherung sind darauf ausgelegt, über die Laufzeit Kapital anzusparen. Ein Teil der Beiträge wird hierbei in einen Sparanteil investiert, der verzinst wird oder in Fonds angelegt wird. [Quelle] Bei Kündigung dieser Verträge erhalten Versicherungsnehmer den angesparten Rückkaufswert ausgezahlt, der sich aus den Sparanteilen, Zinsen, Überschüssen und eventuellen Fondserträgen zusammensetzt, abzüglich Kosten und möglicher Stornoabschläge. [Quelle]
Bei der BU hingegen fehlt dieser Sparanteil. Die Beiträge fließen direkt in die Risikoabsicherung. Dies ist ein fundamentaler Unterschied, der die Erwartungshaltung an einen Rückkaufswert bei der reinen BU als unbegründet erscheinen lässt.
Tabelle 1: Vergleich: Reine BU vs. BUZ vs. BU mit Beitragsrückgewähr
Die folgende Tabelle verdeutlicht die wesentlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Berufsunfähigkeitsversicherungen hinsichtlich des Rückkaufswerts und ihrer Funktionsweise:
Kriterium |
Reine BU (SBU) |
BUZ (als Zusatzversicherung) |
BU mit Beitragsrückgewähr (BRG) |
Hauptzweck |
Risikoabsicherung des Einkommens [Quelle] |
Risikoabsicherung + Kapitalaufbau (über Hauptvertrag) [Quelle] |
Risikoabsicherung + „Sparanteil“ (über Überschüsse) [Quelle] |
Sparanteil vorhanden? |
Nein [Quelle] |
Ja (im Hauptvertrag, z. B. Lebens-/Rentenversicherung) [Quelle] |
Ja (durch angesammelte Überschüsse) [Quelle] |
Rückkaufswert bei Kündigung? |
In der Regel Nein [Quelle] |
Ja (aus dem Hauptvertrag, BU-Anteil abgezogen) [Quelle] |
Ja (aus angesammelten Überschüssen, oft mit Abzügen) [Quelle] |
Steuerliche Behandlung des Rückkaufswerts |
Nicht relevant (da kein RW) |
Steuerpflichtig (da auf Rentenversicherung bezogen) [Quelle] |
In der Regel nicht steuerpflichtig (Ausnahmen bei Fondsanlage möglich) [Quelle] |
Empfehlung zur Trennung von Risiko & Sparen |
Ja, dringend empfohlen [Quelle] |
Ja, oft effizienter [Quelle] |
Ja, oft effizienter [Quelle] |
Sonderfälle: Wann ein Rückkaufswert bei der BU existieren kann
Obwohl die reine Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) keinen Rückkaufswert besitzt, gibt es bestimmte Vertragskonstellationen, bei denen ein solcher Wert im Zusammenhang mit der BU-Absicherung eine Rolle spielen kann. Diese Sonderfälle sind die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) und die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr (BRG).
Die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ)
Die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) ist, wie der Name andeutet, ein Baustein, der an einen sogenannten Hauptvertrag gekoppelt wird. [Quelle] Dieser Hauptvertrag ist in der Regel eine kapitalbildende Lebensversicherung, eine private Rentenversicherung (wie die Rürup-Rente) oder eine fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung. [Quelle] Die BUZ ist dabei üblicherweise nicht „lebensfähig“ ohne ihren Hauptvertrag. [Quelle] Das bedeutet, wenn der Hauptvertrag gekündigt oder beitragsfrei gestellt wird, erlischt damit in der Regel auch die BU-Absicherung. [Quelle]
Funktionsweise und die Rolle des Hauptvertrags
Bei einer BUZ sind die Beiträge für die Risikoabsicherung der BU in den Gesamtbeitrag des Kombivertrags integriert. Der Hauptvertrag ist für die Kapitalbildung verantwortlich. Wenn dieser Hauptvertrag einen Rückkaufswert aufweist, kann bei dessen Kündigung auch ein Betrag ausgezahlt werden. Dabei wird jedoch der Anteil der Beiträge, der für die BU-Absicherung verwendet wurde, vom Versicherer herausgerechnet. Die Auszahlung bezieht sich also auf den Sparanteil des Hauptvertrags, nicht auf die eigentliche BU-Absicherung.
Vor- und Nachteile dieser Kombinationsprodukte
Die Kopplung einer BU an einen Sparvertrag mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, da sie eine Art “All-In-One”-Lösung bietet. Bei Berufsunfähigkeit wird der Hauptvertrag beitragsfrei weitergeführt, was den Sparvorgang auch im Leistungsfall sicherstellt. Zudem können unter bestimmten Voraussetzungen steuerliche Vorteile entstehen, insbesondere wenn die BUZ an eine Altersvorsorge gekoppelt ist.
Bei genauerer Betrachtung offenbaren sich jedoch erhebliche Nachteile. Solche Kombinationsprodukte sind in der Regel teurer als eine eigenständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU). [Quelle] Die Flexibilität ist stark eingeschränkt: Bei finanziellen Engpässen führt eine Beitragsfreistellung des Sparvertrags meist zum Entfall des BUZ-Schutzes, und eine Fortführung der BUZ als eigenständiger Vertrag ist oft nicht möglich. [Quelle] Zudem lässt sich nicht immer der optimale Anbieter für beide Bereiche (BU und Kapitalanlage) finden, was oft zu einem Kompromiss bei der Qualität der Absicherung oder der Rendite führt. [Quelle] Die vermeintliche Bequemlichkeit einer kombinierten Police kann sich somit als ein versteckter Kostentreiber erweisen, der die langfristige finanzielle Planung erschwert und die Effizienz der Absicherung mindert. Die Vorteile wiegen die Nachteile in den meisten Fällen nicht auf.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr (BRG)
Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr (BRG), umgangssprachlich auch als BU mit Auszahlung oder Rückzahlung bezeichnet, ist eine weitere Sonderform, die einen Rückkaufswert generieren kann. [Quelle] Bei dieser Variante werden die Überschüsse, die der Versicherer erwirtschaftet, nicht zur direkten Beitragsreduzierung verwendet, sondern in der Regel in ausgewählten Fonds angelegt oder angesammelt.[Quelle]
Am Ende der Laufzeit oder bei Kündigung wird dann ein Teil dieses angesammelten Geldes an den Versicherungsnehmer ausgezahlt. [Quelle]
Definition und Funktionsweise
Die Idee hinter der BRG ist, dass der Versicherer Gewinne, die er mit den Beiträgen erzielt (z. B. durch gute Kapitalanlagen oder weniger Leistungsfälle als kalkuliert), zur Seite legt und dem Kunden zurücküberweist. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Überschüsse nicht garantiert sind und je nach Kapitalmarktentwicklung und dem Verlauf der Versicherungsfälle schwanken können. Die Anlage dieser Überschüsse erfolgt oft in einer Art „Black-Box“-Verfahren, bei dem der Versicherungsnehmer wenig Einfluss auf die Anlagestrategie hat und das tatsächliche Ergebnis erst später sichtbar wird.
Arten der Überschussverwendung
Versicherer können Überschüsse auf verschiedene Weisen verwenden, die sich auf die Gestaltung der BU-Police auswirken:
- Beitragsverrechnung (Nettobeitrag/Zahlbeitrag): Dies ist die am häufigsten empfohlene und transparenteste Form der Überschussbeteiligung. [Quelle] Hierbei werden die erwirtschafteten Überschüsse direkt mit den monatlichen Beiträgen verrechnet, wodurch der zu zahlende Nettobeitrag von Anfang an niedriger ausfällt als der Bruttobeitrag. [Quelle] Steigen die Überschüsse, sinken die Beiträge; fallen sie, können die Beiträge bis zum Bruttobeitrag ansteigen. [Quelle]
- Bonusrente: Bei dieser Variante werden die Überschüsse angesammelt, um im Leistungsfall eine höhere BU-Rente zu ermöglichen. [Quelle] Da die Überschüsse nicht garantiert sind, sollte die Bonusrente jedoch niemals als fester Bestandteil der Planungsrente angesehen werden. [Quelle] Eine geringere garantierte BU-Rente zu wählen, um Kosten zu sparen und sich auf eine Bonusrente zu verlassen, ist daher nicht ratsam. [Quelle]
- Schlussüberschuss: Hierbei wird die gesamte Summe der angesammelten Überschüsse erst bei Vertragsende ausgezahlt. [Quelle] Ein Nachteil dieser Form ist, dass der Schlussüberschuss bei einer vorzeitigen Kündigung des Vertrags in der Regel verloren geht. [Quelle]
Beitragsrückgewähr (Cash-Back/Fondsanlage): Wie bereits beschrieben, werden hier die Überschüsse angesammelt oder in Fonds investiert und bei Vertragsende oder Kündigung ausgezahlt. [Quelle]
Kritische Bewertung: Ist die BRG wirklich sinnvoll? Trennung von Risiko und Sparen
Trotz des verlockenden Namens ist die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr in den meisten Fällen nicht sinnvoll und wird von vielen Experten kritisch gesehen. Der Name „Beitragsrückgewähr“ ist irreführend, da nicht die gesamten eingezahlten Beiträge zurückerstattet werden, sondern lediglich die erwirtschafteten Überschüsse. Diese Form der Versicherung ist in der Regel teurer als eine reine BU-Police und die Rendite des Sparanteils fällt oft zu gering aus. [Quelle] Für junge Leute ist sie tendenziell nicht zu empfehlen, da die Beiträge höher sind und der tatsächliche Gewinn im Vergleich gering ausfällt. [Quelle]
Die geringe Transparenz bezüglich der Anlage der Überschüsse, die oft als „Black-Box“ beschrieben wird, sowie die fehlende Garantie auf die Höhe der Überschüsse stellen erhebliche Nachteile dar. [Quelle] Die vermeintliche Rückzahlung ist oft nur eine Verschiebung von Kosten. [Quelle] Was der Versicherungsnehmer an höheren Zahlbeiträgen leistet, erhält er am Ende als Einmalzahlung zurück, was die Effizienz einer getrennten Anlage infrage stellt. [Quelle]
Finanzexperten raten daher dringend dazu, die Risikoabsicherung (BU) und Sparpläne strikt voneinander zu trennen. [Quelle] Das Geld, das bei einer reinen BU-Police durch die Beitragsverrechnung gespart wird, kann stattdessen in einem separaten, flexiblen Sparplan wie einem ETF-Sparplan oder einer ETF-Rentenversicherung angelegt werden. [Quelle] Dies bietet in der Regel eine höhere Rendite, mehr Kontrolle über die Anlage und eine größere Flexibilität, da das Geld bei Bedarf leichter zugänglich ist und nicht an die Bedingungen eines Versicherungsprodukts gebunden ist. Die Illusion, „Geld zurückzubekommen“, sollte nicht dazu führen, die Kernfunktion der BU, den Schutz der Arbeitskraft, zu verwässern oder zu verteuern.
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Berechnung des Rückkaufswerts: Faktoren und Transparenz
Die Berechnung des Rückkaufswerts einer Versicherung ist ein komplexer Vorgang, der von verschiedenen Faktoren abhängt. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die einen Rückkaufswert aufweist (also eine BUZ oder eine BU mit Beitragsrückgewähr), wird dieser Wert nach anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik ermittelt. [Quelle]
Wie Versicherer den Rückkaufswert ermitteln
Die genaue Summe des Rückkaufswerts kann ausschließlich von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft berechnet werden. [Quelle] Online-Rechner können zwar eine grobe Schätzung liefern, die exakte Höhe ist jedoch von den individuellen Vertragsbedingungen und der internen Kalkulation des Versicherers abhängig. [Quelle] Versicherer berücksichtigen bei der Berechnung die bisher eingezahlten Beiträge, die Dauer der Vertragslaufzeit sowie die angefallenen Kosten und erzielten Erträge.
Die Rolle von Abschluss- und Verwaltungskosten: Warum der Wert anfangs gering ist
Ein entscheidender Grund, warum der Rückkaufswert, sofern er überhaupt existiert, insbesondere in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss sehr gering ausfällt, liegt in der Verrechnung von Abschluss- und Verwaltungskosten. [Quelle] Ein großer Teil der in den Anfangsjahren gezahlten Beiträge fließt in diese Kosten.
Seit 2008 sind Versicherer gesetzlich verpflichtet, die Abschlusskosten auf die ersten fünf Jahre der Vertragslaufzeit zu verteilen (§ 169 VVG). [Quelle] Obwohl diese Regelung eine sofortige, vollständige Abziehung der Kosten verhindert, bleibt der Sparbeitrag in den ersten Jahren dennoch gering. Dies führt dazu, dass der Rückkaufswert in den ersten sechs Jahren nach Vertragsabschluss oft bei weniger als zwei Dritteln der Einzahlungen liegt. [Quelle]
Dieser Umstand verdeutlicht, dass die ersten Beiträge in gewisser Weise eine „Investition“ in die Einrichtung und Aufrechterhaltung des Vertrags sind. Sie dienen dazu, die Infrastruktur und den Service des Versicherers zu finanzieren, die für die Bereitstellung des Versicherungsschutzes notwendig sind. Diese anfänglichen Kosten sind somit „versunkene Kosten“, die bei einer vorzeitigen Kündigung nicht zurückerstattet werden. Dies erklärt, warum eine Kündigung in den Anfangsjahren fast immer ein finanzielles Minusgeschäft darstellt. [Quelle]
die für den Vertrieb und die Einrichtung des Vertrags anfallen.
Einflussfaktoren auf die Höhe des Rückkaufswerts (sofern vorhanden)
Die konkrete Höhe eines eventuellen Rückkaufswerts wird von mehreren Faktoren beeinflusst:
- Laufzeit des Vertrags: Je länger der Vertrag bereits besteht und Beiträge eingezahlt wurden, desto höher ist in der Regel der angesparte Wert, da mehr Sparanteile gebildet und Kosten amortisiert werden konnten. [Quelle]
- Gezahlte Beiträge: Die Summe der bisher eingezahlten Beiträge ist ein direkter Faktor. Höhere Beiträge führen zu einem potenziell höheren Rückkaufswert. [Quelle]
- Überschüsse und Fondserträge: Bei Verträgen mit Überschussbeteiligung oder Fondsanlage (wie der BRG) können erzielte Zinsen, Überschüsse oder Fondserträge den Rückkaufswert erhöhen. [Quelle] Es ist jedoch entscheidend zu wissen, dass diese Überschüsse nicht garantiert sind und von der Verzinsung der Kapitalanlagen, dem Verlauf der Versicherungsfälle und der Entwicklung der Kosten des Versicherers abhängen. [Quelle] Kurzfristige Schwankungen können ausgeglichen werden, aber langanhaltende Änderungen können eine Anpassung der Überschussanteile erforderlich machen. [Quelle] Diese Volatilität bedeutet, dass der„Spar”-Anteil einer BRG-Police kein verlässliches Sparinstrument ist, da die Erträge unsicher sind.
- Vertragsart: Wie in Tabelle 1 dargestellt, haben reine SBU-Verträge keinen Rückkaufswert, während BUZ- und BRG-Verträge einen aufweisen können, dessen Berechnung sich jedoch unterscheidet.
- Abzüge bei Kündigung: Bei einer vorzeitigen Kündigung können vom Versicherer Stornoabschläge oder andere vertraglich vereinbarte Gebühren abgezogen werden. [Quelle] Diese Abzüge müssen angemessen und im Vertrag vorab festgelegt sein (§ 169 Abs. 5 VVG). [Quelle]
So erfahren Sie den genauen Rückkaufswert Ihrer Police
Um den exakten Rückkaufswert Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung (sofern diese einen aufweist) zu erfahren, sollten Sie zunächst Ihre jährliche Standmitteilung oder, falls verfügbar, Ihre digitale Rentenübersicht prüfen. [Quelle] Die verbindliche Auskunft über den genauen Betrag erhalten Sie jedoch ausschließlich direkt von Ihrem Versicherer. [Quelle] Es empfiehlt sich, diese Information schriftlich anzufordern, um eine verlässliche Grundlage für Ihre Entscheidungen zu haben.
Die Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung: Ein Schritt mit weitreichenden Folgen
Die Entscheidung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu kündigen, sollte niemals leichtfertig getroffen werden. Sie ist in den meisten Fällen keine gute Idee [Quelle] und sollte immer gut überlegt sein [Quelle], da sie weitreichende und oft unwiederbringliche Konsequenzen für Ihre finanzielle Sicherheit haben kann. Die BU ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt [Quelle] und eine entscheidende Absicherung für Ihre Arbeitskraft. [Quelle]

Warum die Kündigung in den meisten Fällen nicht ratsam ist
Der Hauptgrund, warum eine Kündigung der BU-Versicherung in der Regel nicht empfehlenswert ist, liegt im sofortigen und vollständigen Verlust des wertvollen Versicherungsschutzes. [Quelle] Mit der Kündigung erlischt Ihr Anspruch auf eine BU-Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit ersatzlos. Für reine Risiko-BU-Policen bedeutet dies zudem, dass alle bisher eingezahlten Beiträge „verfallen“. [Quelle] Es gibt keine Rückerstattung, da die Beiträge ausschließlich zur Deckung des Risikos und der Verwaltungskosten verwendet wurden.
Herausforderungen beim Neuabschluss: Gesundheitsprüfung, Alter, Risikozuschläge und Ablehnungen
Ein weiterer gravierender Nachteil einer Kündigung ist die erschwerte Möglichkeit, später einen neuen, gleichwertigen Versicherungsschutz zu erhalten. Die Entscheidung zur Kündigung ist nicht einfach rückgängig zu machen. [Quelle] Wer sich später neu versichern möchte, muss sich einer erneuten und umfassenden Gesundheitsprüfung unterziehen. Quelle]
Die Herausforderungen hierbei sind vielfältig
- Verschlechterter Gesundheitszustand: Hat sich Ihr Gesundheitszustand seit dem Abschluss der ursprünglichen BU-Versicherung verschlechtert (z. B. durch Vorerkrankungen, psychische Beschwerden oder Rückenprobleme), kann es sein, dass Sie einen neuen Vertrag nur zu schlechteren Konditionen, mit Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr bekommen. [Quelle] Die Fristen für die Verjährung vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzungen beginnen bei einem Neuvertrag zudem wieder von Neuem zu laufen. [Quelle]
- Höheres Eintrittsalter: Das Alter spielt eine entscheidende Rolle bei der Beitragsberechnung der BU-Versicherung. [Quelle] Je jünger Sie bei Vertragsabschluss sind, desto günstiger sind die Beiträge. [Quelle] Ein späterer Neuabschluss führt unweigerlich zu deutlich höheren monatlichen Prämien, da das Risiko der Berufsunfähigkeit mit zunehmendem Alter steigt. [Quelle]
- Risikoreiche Hobbys oder Berufe: Auch Änderungen in Ihrem Berufsfeld oder neue risikoreiche Hobbys können die Beiträge für einen Neuvertrag in die Höhe treiben oder zu Ausschlüssen führen. [Quelle]
Die Kündigung einer BU-Versicherung ist somit nicht nur der Verlust eines bestehenden Schutzes, sondern birgt auch das erhebliche Risiko, in Zukunft keinen adäquaten oder bezahlbaren Schutz mehr zu erhalten. Dies ist eine kaskadierende Abfolge von Risiken: Der sofortige Schutzverlust wird durch die erschwerte Wiederaufnahme des Schutzes zu ungünstigeren Bedingungen oder gar dessen Unmöglichkeit verstärkt. Dies kann eine existenzielle Lücke reißen, die nicht mehr zu schließen ist.
Finanzielle Verluste: Wenn der Rückkaufswert unter den eingezahlten Beiträgen liegt
Selbst wenn Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung einen Rückkaufswert aufweist (z. B. bei einer BUZ oder einer BU mit Beitragsrückgewähr), ist eine Kündigung aus finanzieller Sicht oft ein „Minusgeschäft“. Der ausgezahlte Betrag liegt in der Regel deutlich unter der Summe der bisher eingezahlten Beiträge. [Quelle] Dies liegt an den bereits erwähnten Abschluss- und Verwaltungskosten, die insbesondere in den ersten Jahren von den Beiträgen abgezogen werden. [Quelle] Hinzu kommen mögliche Stornoabschläge oder andere Gebühren, die der Versicherer bei vorzeitiger Vertragsauflösung einbehalten kann. [Quelle] Ein spürbarer Verlust ist die Folge. [Quelle]
Rechtliche Aspekte der Kündigung: Fristen, Formvorschriften und Sonderkündigungsrechte
Die Kündigung einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist formal unkompliziert, erfordert jedoch die Einhaltung bestimmter Fristen und Formvorschriften.
- Kündigungsfristen: Die genaue Kündigungsfrist ist in Ihren Versicherungsbedingungen festgelegt und kann zwischen einem und drei Monaten betragen. [Quelle] Die Kündigung muss zum Ende einer „laufenden Versicherungsperiode“ erfolgen. [Quelle] Eine Versicherungsperiode kann entweder ein ganzes Versicherungsjahr sein (z. B. vom 01.12. bis 30.11.) oder dem Zeitraum der Zahlungsweise entsprechen (z. B. monatliche Kündigung bei monatlicher Zahlweise). Es ist wichtig, dass die Kündigung fristgerecht beim Versicherer eingeht, nicht wann sie abgeschickt wird.
- Formvorschriften: Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. [Quelle] Es wird dringend empfohlen, das Kündigungsschreiben per Einschreiben mit Rückschein oder Fax zu versenden, um einen Nachweis über den Zugang beim Versicherer zu haben.
- Sonderkündigungsrechte: Unter bestimmten Umständen kann ein Sonderkündigungsrecht bestehen. Dies ist der Fall, wenn der Versicherer vertraglich definierte Leistungsbestandteile zum Nachteil des Versicherten ändert oder streicht, oder bei einer Beitragserhöhung, wenn die Leistung des Vertrags gleich bleibt. [Quelle] In solchen Fällen beträgt die Kündigungsfrist in der Regel einen Monat.
- Widerrufsrecht: Bei Neuverträgen besteht zudem ein 30-tägiges Widerrufsrecht nach Vertragsabschluss. [Quelle]
Sinnvolle Alternativen zur Kündigung bei finanziellen Engpässen
Bevor Sie über eine Kündigung Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken, insbesondere bei finanziellen Schwierigkeiten, sollten Sie unbedingt die verfügbaren Alternativen prüfen. [Quelle] Diese Optionen ermöglichen es Ihnen, Ihren wertvollen Versicherungsschutz zu erhalten, auch wenn die Beiträge vorübergehend eine Belastung darstellen.
Beitragsfreistellung
Die Beitragsfreistellung ist eine Option, bei der Sie die Zahlung Ihrer Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung vorübergehend oder dauerhaft einstellen können. [Quelle]
- Funktionsweise und Voraussetzungen: Bei einer Beitragsfreistellung wird der Vertrag in eine beitragsfreie Versicherung umgewandelt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn bereits ein ausreichendes Deckungskapital oder eine bestimmte beitragsfreie Mindestleistung im Vertrag angespart wurde. Ist dies nicht der Fall, kann der Versicherer den Vertrag stattdessen kündigen.
- Vor- und Nachteile:
- Vorteile: Der größte Vorteil ist, dass Sie Ihren Versicherungsschutz nicht vollständig verlieren. [Quelle] Sie behalten einen (wenn auch reduzierten) Anspruch auf eine BU-Rente im Leistungsfall. Zudem besteht die Möglichkeit, den Vertrag zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufleben zu lassen, wenn sich Ihre finanzielle Lage verbessert hat. [Quelle] Eine Wiederaufnahme ohne erneute Gesundheitsprüfung ist innerhalb bestimmter Fristen möglich, jedoch nicht über unbegrenzte Zeiträume.
- Nachteile: Der Hauptnachteil ist die erhebliche Reduzierung der BU-Rente im Leistungsfall. Die beitragsfreie Rente liegt in der Regel deutlich unter dem ursprünglich vereinbarten Betrag. [Quelle] Möchten Sie den Vertrag nach einer längeren Beitragsfreistellung wieder mit vollem Schutz fortsetzen, kann eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich sein.
Beitragsstundung
Die Beitragsstundung ist eine weitere flexible Option, um vorübergehende finanzielle Engpässe zu überbrücken, ohne den Versicherungsschutz zu verlieren. [Quelle]
- Funktionsweise und Voraussetzungen: Bei der Beitragsstundung setzen Sie die Beitragszahlungen für einen bestimmten Zeitraum aus, oft zwischen 12 und 24 Monaten. Während dieser Zeit bleibt Ihr Versicherungsschutz vollumfänglich bestehen. Nach Ablauf des Stundungszeitraums müssen die ausgesetzten Beiträge in der Regel nachgezahlt werden, entweder in einer Summe oder in Raten.
Sollten Sie unsicher sein, was die beste Option in Ihrem Fall ist, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf und wir zeigen Ihnen alle Möglichkeiten auf. Klicken Sie dazu einfach auf den nachfolgenden Button und füllen Sie das Kontaktfomular aus.
Häufig gestellte Fragen zum Thema BU-Rückkaufswert
Kann ich meine BU-Versicherung verkaufen statt kündigen?
Ja, es gibt spezialisierte Policenaufkäufer, die bestimmte Versicherungsverträge übernehmen. Für reine BU-Verträge ist dies jedoch unüblich, da kein Sparanteil vorhanden ist. Bei einer BUZ oder BU mit Beitragsrückgewähr kann ein Verkauf unter Umständen interessant sein, hängt aber von Vertragswert, Restlaufzeit und Konditionen des Aufkäufers ab.
Was passiert mit meiner BU, wenn ich beruflich ins Ausland ziehe?
Viele BU-Verträge bieten weltweiten Schutz, solange die Versicherungsbeiträge gezahlt werden. Allerdings können bestimmte Länder in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen sein. Vor einem Umzug sollte daher unbedingt eine schriftliche Bestätigung des Versicherers eingeholt werden.
Lohnt sich ein Wechsel des Versicherers statt einer Kündigung?
Ein Wechsel kann sinnvoll sein, wenn der neue Vertrag bessere Leistungen oder günstigere Beiträge bietet. Allerdings ist zu beachten, dass ein Neuabschluss immer eine erneute Gesundheitsprüfung erfordert und bestehender Schutz bis zum Versicherungsbeginn beim neuen Anbieter weiterlaufen sollte.
Wie wirkt sich eine Beitragsanpassung des Versicherers auf meinen Vertrag aus?
Erhöht der Versicherer die Beiträge, ohne die Leistungen zu verbessern, besteht in der Regel ein Sonderkündigungsrecht. Ob ein Ausstieg in diesem Fall sinnvoll ist, hängt jedoch von Ihrer individuellen Gesundheitssituation und den Konditionen am Markt ab.
Kann ich meine BU-Rente im laufenden Vertrag nachträglich erhöhen?
Viele Tarife bieten Nachversicherungsgarantien, bei denen Sie die BU-Rente zu bestimmten Anlässen (z. B. Gehaltserhöhung, Heirat, Immobilienkauf) ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen können. Die genauen Anlässe und Fristen sind in den Vertragsbedingungen geregelt.
Was sollte ich tun, wenn ich mir die Beiträge langfristig nicht mehr leisten kann?
Neben Beitragsfreistellung und -stundung, kann auch eine Reduzierung der BU-Rente eine Option sein. So sinken die monatlichen Beiträge, während ein wichtiger Basisschutz erhalten bleibt. Eine unabhängige Beratung hilft, die optimale Lösung zu finden.
Gibt es Alternativen zur BU, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen keine bekomme?
Ja, als Alternativen kommen z. B. die Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Grundfähigkeitsversicherung oder die Dread-Disease-Versicherung in Betracht. Diese Produkte haben andere Leistungsbedingungen und sind oft leichter zu bekommen, bieten aber in der Regel nicht den gleichen umfassenden Schutz wie eine BU.